Eine sehr verbreitete Verhaltensweise bei Papageien, die als Haustiere gehalten werden, ist das Ausrupfen der eigenen Federn. Besonders häufig tritt dieses selbstzerstörerische Verhalten, das sehr unterschiedliche Ausmaße annehmen kann, bei Graupapageien, Aras und Kakadus, seltener bei Amazonen auf.
Die Hauptursachen des Rupfens sind
- fehlender Partner
- falsche Ernährung
- falsche Umweltbedingungen: zu wenig / zu viel Tageslicht, zu wenig Platz, zu wenig Beschäftigungsmöglichkeiten, unregelmäßiger Tagesablauf, falsche bzw. zu geringe oder zu hohe Temperatur, zu niedrige Luftfeuchtigkeit
- fehlende Vitamine
- fehlendes Nistmaterial in der Brutzeit
- körperliche Leiden
Viele Papageien beginnen mit dem Rupfen, wenn sie in die Geschlechtsreife kommen und keinen Partner haben oder einen Partner haben, mit dem sie sich nicht verstehen. An dieser Stelle sei noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, dass Papageien absolut nicht zur Einzelhaltung geeignet sind!
Die körperlichen Leiden können nur bei einer gründlichen Untersuchung durch den Tierarzt festgestellt werden. Bei der Überprüfung der Umweltbedingungen sollte man durchaus so weit gehen, das Vorhandene kritisch infrage zu stellen und nicht nach dem Motto “Es war schon immer so” einfach alles beim Alten zu belassen. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich am besten mit einem Hygrometer kontrollieren.
Wenn Sie die Umweltbedingungen alle geprüft und ggf. korrigiert haben, die ärztliche Untersuchung absolviert haben, der Vogel einen Partner hat und sich auch außerhalb der Brutzeit rupft, dann empfehlen wir folgende Kur:
- Neben dem Körner- und ggf. Nussfutter tägliche Gaben von Obst, auch wenn das Tier dies anfangs ignoriert; irgendwann wird nach dem Wechsel der Obstsorten eine Frucht auftauchen, die auch Ihr Vogel zu sich zu nehmen geruht.
- Zweiwöchige Kur mit dem federwachstumsfördernden Mittel Nekton-Bio.
- Danach: zwei Wochen zur Hautberuhigung und Stärkung der beanspruchten Organe Amynin.
- Danach: zwei Wochen Nekton-S zur Stärkung des Vitamin-Haushalts.
Während dieser Vorgehensweise sollte der Vogel mindestens dreimal die Woche abgesprüht werden oder baden, je nachdem, was das Tier lieber mag. Außerdem ist das Tier ständig zu beobachten und bei extremen Auffälligkeiten, wie mehrtägigem Durchfall oder Erbrechen, ist die Kur sofort abzubrechen. Wenn keine Auffälligkeiten auftreten kann diese Kur, falls sie beim ersten Mal nicht zum Erfolg geführt hat, mit einem Abstand von zwei Wochen wiederholt werden, wobei dann während der ganzen Kur dem Tier noch ein zusätzlicher Nährbrei (bestehend aus Nekton-Lori und Zwieback, der alle notwendigen Nährstoffe enthält) verabreicht werden sollte.
Eine Gewähr für die Verträglichkeit der vorgenannten Elemente oder deren Wirksamkeit können wir natürlich nicht übernehmen.
Vögel müssen Fliegen
Fliegen ist die natürliche Fortbewegungsart von Vögeln. Diese ist in einem Käfig selten möglich. Um Vögeln das Leben so angenehm wie möglich zu machen, gibt es bei der Haltung viel mehr zu beachten als bei Haustieren wie Hunden oder Katzen.
Um den Tieren eine Artgerechte Haltung zu ermöglichen sollte der Käfig so groß wie möglich sein. Am besten ist eine Vogelvoliere im Garten die mit einer Seite an die Wand steht und zugluftgeschützt ist. Natürlich sollte in der Voliere ein Badehäuschen (Vögel lieben es zu Baden), Sitzgelegenheiten aus Naturzweigen unterschiedlicher Dicke, Schaukeln, Ringe, Seile aus Baumwolle oder Hanf so wie Edelstahlnäpfe. Sollte kein Garten vorhanden sein freut sich der Papagei wie auch Wellensittiche über einen selbstgebauten Vogelbaum der z.B. im Wohnzimmer aufgestellt wird. Der Vogel hat so die Möglichkeit im Wohnzimmer zu Fliegen und sich auf seinen Baum nieder zu lassen. Zu Beachten wäre hier noch: Vögel knabbern gern an allem, ihn Interessiert nicht ob er an einem teurem Bilderrahmen oder am guten Esszimmerstuhl knabbert. Bitte den Vogel NIE verscheuchen, das würde zu einem Misstrauen zum Halters führen.